Kurze Geschichte der Ziegelei

Almvik

Almvik liegt in der Nähe der Stadt Västervik und gehört auch zur Kommune Västervik im wunderschönen nordöstlichen Teil der Landschaft Småland, die Tjust genannt wird.Wenn Sie von Västervik nordwärts auf der Fernverkehrsstrasse E22 fahren, sehen Sie nach einer kleinen Weile an der rechten Straßenseite das Kaffeehaus „Almviks Café".
Den Seitenweg hinein finden Sie nach einem kurzen Stück ein altes Industriegebiet mit Tischlerei, Mühle, Sägewerk und Ziegelei, das zum Gut Blekhem gehört. Das Gut gehörte schon im 14. Jahrhundert der Familie Soop, wurde später dem König Gustav Vasa übergeben. Sein Enkel Gustav II Adolf verlieh es seinerseits seinem Lehrer J. Skytte. Später kam das Gut durch Erbschaft in den Besitz verschiedener adliger Familien. Seit 1836 gehört Blekhem der freiherrlichen Familie Nordenfalk.
Allen schwedischen Schulkindern der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war diese Gegend sehr vertraut. Die Lesebücher für Anfänger „Sörgården" und „Önnemo", hatten ihre Vorbilder im Bauernhof Kålåker und Almvik. Die Schriftstellerin Anna-Maria Roos gehörte zur Familie Nordenfalk und verbrachte ihre Sommerferien auf Blekhem, wo sie sich von der Gegend inspirieren ließ.
Die lange Bucht der Ostsee, Gamlebyviken, hatte früher lebhaften Schiffsverkehr. Almvik hatte damals sogar zwei Häfen. Für die Zukunft ist der Bau einer kleinen Kaianlage bei der Ziegelei ein wichtiges Projekt, in der Hoffnung dass Ausflugsboote aus Västervik Besucher zum Museum bringen werden. Am Ufer gegenüber werden Besucher bei der Gelegenheit sich auch die Küstenseglerwerft anschauen können.

Das alte Industriegebiet

In einer Schilderung von Gut Blekhem im neunzehnten Jahrhundert konnte man lesen, dass das Wasser des Flüsschens aus dem See Bleken beim Ausfluss zwei Sägewerke, eine Ziegelei, eine Mühle und zwei Nagelhammerwerke antrieb. Der nahegelegene Hafen sei ausgezeichnet und auch für tiefgehende Schiffe geeignet.
Vom Hafen wurden Ziegel und Holz der Küste entlang verschifft. Um die vorige Jahrhundert-wende war Almvik wirklich in voller Tätigkeit. Der Bahnhof, das Telegrafenamt und der Hafen sorgten für die Verbindung mit der Umwelt. Die Ziegelei, die Mühle, das Sägewerk, die Tischlerei und die Läden im Dorf gaben den Bewohnern Arbeit und Versorgung.
Im Dorf Almvik gab es zur Zeit zwei Läden, eine Schule und das Ordenshaus der Abstinenzbewegung.Heute ist nur noch die Tischlerei in Betrieb. Hier werden erstklassige Tischlerarbeiten für Einrichtungen von z. B. Kirchen, Banken und Versicherungsgesellschaften ausgeführt.Auch Mühle und Sägewerk sind noch in betriebsfertigem Zustand.

Das Ziegelei

Ziegel sind in Almvik seit Beginn des 17. Jahrhunderts hergestellt worden. Der Bürgermeister der Stadt Västervik hatte angeblich zur Mitte des Jahrhunderts in Almvik eine Ziegelei erbauen lassen. Im Jahre 1699 wurden 4000 Ziegel zur Reparation des Schlosses Stegeholm in Västervik geliefert. (In der Ruine findet heutzutage jährlich das Musikfestival statt.)
Im Jahre 1885 notiert der Ziegelmeister in einem Brief, dass er dieses Jahr 560 000 Stück Ziegel hergestellt hat – davon 4/5 Mauerziegel und der Rest Dachziegel und Röhren. Im Jahre 1928 war die Produktion auf 1,4 Millionen Stück Ziegel angewachsen.
Der Lehm wurde von einem Platz nördlich der Ziegelei geholt. 1898 baute man eine Lorenbahn, wo zum Anfang die Wagen mit der Hand bewegt wurden. Später aber verwendete man Pferde und Ochsen als Zugtiere.
In den 20-er Jahren war der Lehm in Almvik verbraucht und man fand neuen Rohstoff in der Nähe des Sees Bleken. Dorthin baute man eine dampfbetriebene Drahtseilbahn.
Das Wasser des Flüsschens war die einzige Energiequelle der Ziegelei bis 1940 als die Produktion elektrifiziert wurde. Die Herstellung wurde bis 1971 fortgesetzt, immer handwerklich und mit einfachen mechanischen Hilfsmitteln.

Das Ziegeleimuseum in Almvik

Die alte Ziegelei ist heute ein Museum. Alles ist hier unverändert wie es war, als man hier Ziegel produzierte. Am 7. Juni 1998 wurde ein Teil des großen Trockenschuppens als großer Museumssaal eröffnet. Die Absicht ist das Museum nach und nach mit mehreren Sälen, verschiedenen Gegenständen und Szenerien weiter auszubauen. Der Verein, „Almviks Tegelbruks Vänner" betreibt das Museum hauptsächlich durch ideellen Einsatz und öffnet es dem Publikum während der Sommermonate.
Die Ziegelei mit dem alten Industriegebiet in Almvik ist von nationaler Bedeutung, besonders weil sie sich im selben Zustand befindet, wie bei der Stillegung 1971. Die leicht zugängliche Lage an der E 22 trug dazu bei, dass der Reichsantiquar mit 3 Millionen SEK zur Instandsetzung des Museums beigetragen hat.
Der große Museumssaal mit dem monumentalen Gemälde von Lars Jönsson und den drei Holzskulpturen, Ziegeleiarbeitern darstellend, von Gösta Holmer sind mit Beiträgen von örtlichen Behörden in Zusammenarbeit mit dem Besitzer des Gutes Blekhem, Johan Nordenfalk, und der Künstlerin Åsa Frosterud Jägerhorn geschaffen worden.

Wenn Sie den Verein „Almviks Tegelbruks Vänner" unterstützen möchten, können sie den Mitgliedsbeitrag, SEK 75 pro Person (Unternehmen SEK 200) auf das Postscheckkonto 11 50 78-8 oder das Bankscheckkonto 5062-0509 einzahlen.                                          

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